Sonntag, 28. Dezember 2008

Hilft singen vorbeugend gegen Depressionen?


Hast du schon mal unglücklich singende Kinder gesehen?

Seit der Geburt meiner Kinder gehe ich des öfteren mit ihnen im öffentlichen Hallenbad Baden. Dort war mir eine ältere Dame um die 80 Jahre aufgefallen , die dort Schwimmunterricht für Babys und Kids gab. Ihre Kurse waren immer ausgebucht und den Kinder schien der Unterricht richtig Spass zu machen. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Kursen, hat sie bei den Übungen immer mit den Kindern gesungen. Man hat auch gemerkt, dass auch schwächere Kinder aufblühten. In einem Gespräch meinte sie auch, dass Singen vorbeugend gegen Depressionen helfen kann. Ich kann bestätigen das dem so ist, des öfteren singe ich mit meinen Kids und das macht auch mir mega Spass.

Probiere es doch gleich selbst aus :-)

Spielsucht - Wann spielen zur Sucht wird?

Spielen ist eine Grundlegende Form menschlicher Tätigkeit und ist zugleich ein Training sozialer Fertigkeiten, eine Befriedigung des Luststrebens, hat auch eine „Mystische“ Bedeutung, ist ein Wirtschaftsfaktor und hat nicht zuletzt eine Fiskalische Bedeutung wegen den Steuereinnahmen.

Im ICD 10 wird das pathologische Spielen unter F63.0 den abnorme Gewohnheiten und Störungen der Impulskontrolle klassifiziert.

Diagnostische Kriterien für pathologisches Spielen nach DSM-IV
Andauerndes und wiederkehrendes fehl angepasstes Spielverhalten, was sich in mindestens fünf der folgenden Merkmale ausdrückt:

1. Ist stark eingenommen vom Glücksspiel (z.B. starkes Beschäftigtsein
mit gedanklichem Nacherleben vergangener Spielerfahrungen, mit
Verhindern oder Planen der nächsten Spielunternehmungen, Nachdenken
über Wege, Geld zum Spielen zu beschaffen)

2. muss mit immer höheren Einsätzen spielen, um die gewünschte Erregung
zu erreichen,

3. hat wiederholt erfolglose Versuche unternommen, das Spielen zu kontrollieren,
einzuschränken oder aufzugeben

4. ist unruhig und gereizt beim Versuch, das Spielen einzuschränken oder
aufzugeben

5. spielt, um Problemen zu entkommen oder um eine dysphorische Stimmung
(z.B. Gefühle von Hilflosigkeit, Schuld, Angst, Depression) zu
erleichtern

6. kehrt, nachdem er beim Glücksspiel Geld verloren hat, oft am nächsten
Tag zurück, um den Verlust auszugleichen (dem Verlust «Hinterherjagen»)

7. belügt Familienmitglieder, den Therapeuten oder andere, um das Ausmaß
seiner Verstrickung in das Spiel zu vertuschen

8. hat illegale Handlungen wie Fälschung, Betrug, Diebstahl oder Unterschlagung
begangen, um das Spielen zu finanzieren

9. hat eine wichtige Beziehung, seinen Arbeitsplatz, Ausbildungs- oder
Aufstiegschancen wegen des Spielens gefährdet oder verloren

10. verlässt sich darauf, dass andere ihm Geld bereitstellen, um die durch
das Spielen verursachte hoffnungslose finanzielle Situation zu
überwinden.

B Das Spielverhalten kann nicht besser durch eine manische Episode erklärt
werden.

Hinweise auf eine „Spielerpersönlichkeit“

  • Pathologische Glücksspieler sind keine einheitliche Gruppe
  • Persönlichkeit
  • erhöhte Impulsivität
  • geringes Frustpotenzial
  • hohes Energiepotenzial
  • irrationaler Kontrollglaube
  • Selbstbezogenheit (narzisstisch)
  • häufig Einzelgänger

Spielverhalten
  • regelmässig längere Besuchszeiten
  • regelmässig höhere Verluste
  • Nervosität und Schwitzen
  • häufig Bedienung mehrerer Spielautomaten

Prävalenzrate Glücksspiele in der Gesamtbevölkerung

  • 100% = alle Erwachsenen
  • 80% haben Glückspielerfahrung
  • 4-9% sind Problemspieler
  • 1,5 haben Spielsucht

Häufigkeit komorbider Störungen bei pathologischen Glücksspielern

Häufigkeit
(Stichtagsuntersuchungen) Störungstyp


  • 15-60% Alkoholabhängigkeit
  • 20-80% Nikotinabhänigkeit
  • 10-20% Opiatabhänigkeit
  • 10-20% Cannabismissbrauch
  • 10-20% Bipolare affektive Störung
  • 10-50% Depressive Störung
  • 30-80% andere Störungen der Impulskontrolle (z.B. Kaufzwang, ADHS)
  • 10-30% Angststörungen


Stadium der manifesten Spielsucht

  • Unfähigkeit zur Abstinenz
  • Zunehmende Verschuldung - Geldbeschaffung
  • Exzessives Spielen bis zum völligen Geldverlust
  • Persönlichkeitsveränderungen
  • Selbstverachtung
  • Stimmungslabilität
  • Reizbarkeit
  • Selbstrechtfertigungen
  • Spielen beherrscht das Leben
  • Sozialer abstieg
  • familiäre Zerrüttung
  • Verschuldung
  • Arbeitsplatzverlust
  • Straffälligkeit
  • Kontrollverlust


Mögliche folgen des pathologischen Glücksspiels

psychisch - Persönlichkeitsveränderungen, Suzidalität, Substanzenmissbrauch
sozial - Verschuldung, Arbeitsplatzverlust, Beziehungsprobleme
somatisch - Zunahme Stressbedingter Erkrankungen
Volkswirtschaftliche Kosten - Ausfall der Produktivität, Therapiekosten
Strafrechtliche und kriminologische Aspekte - Vermögens- und Eigentumsdelikte


Bevorzugte Therapiemöglichkeiten heute

Umfrage bei praktizierenden Psychiatern (Kanada 1997) 84.2 % bevorzugen Kombination von Psychotherapie und Medikamenten
Aber: Unzureichende Forschungsbasis

Zur Behandlung der Spielsucht werden vor allem psychodynamische, systemisch-familientherapeutische, verhaltenstherapeutische, kognitive, kognitiv-behaviorale, multimodale, pharmakotherapeutische und 12-Stufen-Selbsthilfe-Verfahren
vorgeschlagen. Bisher liegen keine kontrollierten Wirksamkeitsstudien zu psychodynamischen,
systemischen und 12-Stufen-Selbsthilfe-Verfahren vor.



Quelle: Wenn Spielen pathologisch wird, F. Müller - Spahn, J. Margraf, ICD 10, DSM-IV